Kanada

So nun hab ich es auch nach Kanada geschafft. Der Flug war wohl so rappel voll, dass sie ein paar Leute ein Upgrade von Economy nach Business spendiert haben. Ich gehörte auch dazu. Mein erster Flug in der Business Class. Leider konnte ich gar nicht so richtig davon profitieren, weil ich auf dem Flug gar nicht schlafen wollte um das Jetlag etwas zu verkleinern. Theoretisch hätte ich mich aber wie auf einem Bett ausstrecken können, auch wenn das Bett etwas schmal gewesen wäre. Sicher sehr komfortabel. Eigene Fernseher hat man ja mittlerweile oft auch schon in der dritten Klasse, das Essen wird hier aber auf Tellern aufgefahren. Zumindest der Hauptgang und das Besteck ist aus Metall. Außerdem besteht das Essen aus 3 Gängen und es gibt jede Menge zu trinken dazu. Verschiedene Weine, Champagner und andere Sachen. Neben mir saß eine wohl ziemlich gut verdienende “Real Estate” Vermittlerin. Dass sie wohl zu den Wohlhabenden gehört hab ich schon allein daran gemerkt über was sie redet und wie sie die Dinge sieht. In der zweiten Klasse trifft man eben ganz andere Leute wie in der dritten Klasse. Sie kommt ursprünglich aus der Ukraine und ist schon seit 20 Jahren in Kanada. Schon immer im Verkauf tätig. Zuerst hat sie BMW Luxuswagen verkauft und nun sind es eben schicke Häuser. Vielleicht macht sie sich in ein paar Jahren dann selbstständig. Am Flughafen trennen sich unsere Wege und ich reihe mich in die endlos lange Schlange an der Passkontrolle ein. Nach einer guten halben Stunde schickt mich der Herr dann gleich weiter zum Immigration Schalter. Hier heißt es nochmal warten. Aber nach einer langen Stunde halte ich dann endlich meine Arbeitserlaubnis in den Händen und kann den Flughafen verlassen. Am Hotel versinke ich dann doch recht schnell im Bett. Mittlerweile ist es hier ca. 9 Uhr was dann eigentlich 3 Uhr nachts entspricht. Es sind 6 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland.

Am nächsten Tag steht als erstes das Bankkonto auf dem Programm. Da ich ja für hiesige Verhältnisse schon sehr früh aufgewacht bin ist es kein Problem gleich nach der Öffnung der Bank auf der Matte zu stehen. Es gibt auch keine großartigen Schwierigkeiten. Nach einer guten Stunde habe ich mein kanadisches Bankkonto sogar mit kostenloser Visa Funktion. Allerdings nicht als Kreditkarte sondern nur als Savingskarte. Scheinbar kostet hier nur die Kreditfunktion eine Jahresgebühr und die brauch ich ja sowieso nicht. Ist also wie die DKB Karte aus Deutschland. Ich kann nur das Geld was sowieso auf dem Konto ist damit verbrauchen. Danach gibt es einen kleinen Abstecher ins Einkaufszentrum um ein paar Dinge für die Kamera zu kaufen. Außerdem habe ich wohl meine Nagelschere vergessen. Nach einer kanadischen Sim Karte wollte ich mich auch erkundigen. Tja leider finde ich hier kaum etwas. Die Nagelschere immerhin. Zwar sauteuer aber ich brauch sie ja auch um die Displayschutzfolie von Iphone Format auf Kameraformat zu verkleinern. Außerdem nach 2 Monaten ohne Nagelschere sind die Nägel tatsächlich ziemlich lang. Aufgefallen ist mir dabei, dass hier zwar nicht immer aber oftmals die Preise ohne Steuer am Regal hängen. Meistens fällt der Endpreis höher aus als der auf dem Schild. Sogar bei der Imbissbude um die Ecke kostet eine Portion Pommes dann statt 2,99 plötzlich 3,irgendwas. Eine Sim finde ich zwar auch aber die sind mir zu teuer für 2 Tage Montreal. Da oben in Quebec gibt es wohl eh keinen Empfang mehr. Danach mache ich mich auf in die Stadt. Erst Bus, dann UBahn. In der Metro läuft mir eine sehr hübsche, rothaarige Kanadierin mit französischem Akzent über den Weg. Dummerweise bin ich wie so oft so in meine Frage vertieft, dass mir überhaupt nicht in den Sinn kommt sie statt nach dem richtigen Bahnsteig zu fragen zu einem Kaffee oder so einzuladen. Tja wahrscheinlich wäre es eh nichts geworden, aber trotzdem ärgert es mich den ganzen Tag. Nichts zu machen. Die Stadt ist viel zu groß. Auch wenn sie eigentlich gar nicht sooo groß ist. Insgesamt aber wohl doch die drittgrößte Stadt Kanadas. Der restliche Tag vergeht dann recht unspektakulär. Ich denke die ganze Zeit an sie und laufe nebenbei durch die Stadt und mach ein paar Bilder von Eichhörnchen die hier ziemlich zahm sind und Hochhäusern. Die lustige Kunst die mir die Kanadierin im Flugzeug auf ihrem Ipad gezeigt hat finde ich aber nicht. Die Altstadt am alten Hafen finde ich auch nicht besonders atemberaubend. Immerhin finde ich am Ende noch einen Fotoladen der mit einen Zweitakku zu gesalzenen Preisen verkauft. Von wegen Elektronik ist hier billiger. Liegt vielleicht aber auch am Kameraladen.