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Mapping

Die letzten Tage war ich zusammen mit Matt eigentlich immer so von ca 8Uhr bis 18:30 oder so kartieren. Morgens nach dem Frühstück mit dem Heli raus und Abends zusammen mit den Leuten vom anderen Projekt wieder rein. Im Norden war es eigentlich sehr spaßig, das Gelände war einigermaßen gut und wir hatten auch regelmäßig ein paar Aufschlüsse. Im Süden wurde es immer schlimmer je weiter wir nach Osten kamen. Super ätzende Büsche überall. Am schlimmsten sind die Alder Büsche die oftmals höher als 2m sind und recht dicke Äste haben. Da muss man sich dann dazwischen durchkämpfen. Nützlich sind sie an steilen Hängen, weil man sich dann mit deren Ästen immer sehr schön nach oben ziehen kann. Gibt aber auch noch die Zwischengröße die wohl so ca. 60-100cm hoch sind. Die sind eigentlich genauso schlimm. Beim laufen wickeln sich die Äste immer um die Füße, was einen oft ins Straucheln bringt. Außerdem gehen die Äste auf Dauer ziemlich aufs Schienbein. Extrem nervig ist es halt wenn Hügel über Hügel nur mit den Büschen bewachsen ist. Im Norden waren wenigstens die Hügel schön mit Reindeer Moss bewachsen und man konnte super darauf laufen. Die Täler waren dann auch da etwas mit Büschen zugewachsen aber wir haben uns halt einfach meistens an die Hügel gehalten. Meistens sieht man da sowieso die meisten Aufschlüsse. Nunja ein paar witzige Sachen haben wir schon entdeckt. Eine riesige Flechte die irgendwie in sowas ähnlichem wie Jahresringen zu wachsen scheint. Zwischen den Ringen ist aber immer ein Bereich in dem gar keine Flechte wächst. Die scheinen wohl in Generationen zu wachsen und die erste Generation muss erst absterben bevor die zweite Generation nachwachsen kann. Zwischendrin waren wir auch immer mal wieder Baumklettern um eine bessere Aussicht über die Umgebung zu haben und vielleicht ein paar Aufschlüsse zu erspechten. Sonst läuft man halt oft fast blind durch die Gegend und es könnte gut sein einen netten Aufschluss um 50m zu verpassen weil eben zuviele Büsche zwischendrin wachsen und man nichts sieht. Einen Fluss mussten wir auch überqueren. Der ursprüngliche Plan einen Baum zu fällen und über den dann rüber zu laufen gingt nicht wirklich super auf. Wir hatten nur eine Axt und der Baum fiel dann nicht genauso wie wir es eigentlich wollten sondern etwas schief. Matt versuchte dann rüber zu kommen und es schien gut zu funktionieren bis dann am andern Ufer ein Ast brach und er doch bis zum Po im Wasser landete. Zum Glück konnte er sich noch festhalten denn an der Stelle war der Fluss ziemlich tief. Naja der Baumstamm schwamm daduch dann auch ein ganzes Stück weiter weswegen ich allein um auf den Stamm zu kommen schon meine Schuhe und Hose ausziehen musste. Naja in der Mitte angekommen war das andere Ufer dann nicht mehr erreichbar und da der Fluss dort ziemlich tief und starker Strömung unterwegs war entschoss ich mich dann doch ein Stück weiter oben zu versuchen durchzuwaten. An der Stelle war der Fluss etwas breiter und deswegen nicht so tief. Am Ende kam ich dann sogar mit trockener Kamera heil auf der anderen Seite an. Ein paar andere lustige Sachen haben wir auch gesehen. Zum einen große Gesteinsbrocken die ihrerseits wieder auf sehr viel kleineren Brocken liegen. Teilweise auch wieder auseinandergebrochen. Entweder kamen sie so zum liegen oder sie sind wohl durch Frostbewegungen so hinverschoben worden. Was Frieren und Tauen so alles bewegen kann sieht man hier stellenweise doch recht deutlich. Mittlerweile hab ich auch ein paar mehr Tiere gesehen. Eichhörnchen, größere Kaninchen, mehrere Vögeln und wilde Hühner. Sogar nochmal einen Bär aus dem Heli, im Gelände nur Bärenspuren… Von Biebern nur den Damm, der uns auch sehr gelegenkam um einen See zu überqueren. Jede Menge Beeren wachsen hier. Eigentlich könnten wir den ganzen Tag nur Blaubeeren mampfen. Dann gab es vor ein paar Tagen auch wieder sehr schicke Nordlichter und morgens wenn wir vom Heli abgesetzt werden scheint noch der Mond am Himmel. Sehr idyllisch im Moment. Allerdings wird es Nachts schon ziemlich frostig und der Boden ist morgens schon gefroren. Naja solang uns der Diesel nicht ausgeht werden wir hier wohl nicht erfrieren. Davon sollen in den nächsten Tagen dann auch 200 Fässer hier ankommen was dann wohl 40000l Diesel sind. Das Flugezeug kommt mit Diesel Fässern an und fliegt mit am Ende 50t Gesteinsproben wieder raus.

Mal sehen wie es weiter geht. Der Heli ist noch bis zum 8.9. hier. Danach bleibt nur noch das Boot und eben die nähere Umgebung zum Camp. Gestern haben wir mit recht guter Sicherheit deformierte 2-3Ga alte Pillowbasalte identifiziert… Mal sehen was für Fragen wir noch klären können und wie viele Neue sich dadurch dann stellen 😉