Umweltschutz

Die letzten paar Wochen war ich ja im Gelände unterwegs. Hauptauftrag war die Planierraupen voranzutreiben und eine grobe Kartierung der Schichten vorzunehmen. Zumindest sofern es im Bereich des Möglichen liegt. Besonders genau wird die Karte natürlich nicht weil sie hauptsächlich auf ein paar Lesesteinen basiert, aber etwas ist schon möglich. Viel Interpretation ist natürlich auch dabei. Naja am dritten Tag ging es dann langsam los. Wir konnten zumindest den Dozer mittags abholen und bei uns parken. Da es am nächsten Tag dann auch gleich losgehen können sollte, betankten wir ihn noch am gleichen Tag. Tja eigentlich sagt man ja Diesel oder allgemein Kohlenwasserstoffe sind nicht so toll für das Grundwasser. Naja wir haben Diesel in großen blauen Fässern. Zu schwer um sie zu heben. Dazu haben wir eine relativ schrottige Handpumpe und einen Eimer. Eigentlich wollte ich noch einen Schlauch kaufen, aber den gab es in Bong Mines nicht. Schön die erste Betankung lief also ziemlich katastrophal ab. Die Handpumpe ging so schwer, dass der Diesel immer in Schwallen aus der Öffnung kam und auch sonst das ganze Ding ziemlich lose rumwackelte. Es spritzte also kräftig aus dem Eimer heraus auf alle die drum herumstanden und natürlich auch auf den Boden. Selbst als wir den Eimer direkt unter die Öffnung stellten spritzte es noch. Beim Einfüllen ohne Trichter ging natürlich auch einiges daneben. Allerdings war es erstaunlich wenig, die Leute haben wohl damit schon Erfahrung. Dafür wurde aber regelmäßig der Rest weggekippt weil er zu schmutzig für den Tank war. Meine Einwände hinderten sie nicht daran es trotzdem zu tun. Als ich dann vorschlug ihn den Rest wenigstens zu verbrennen hoben sie den Diesel zum Feuermachen auf. Am nächsten Tag war es an der Zeit daran etwas zu verbessern. Ich schickte also unseren Fahrer in die nächst größere Stadt um vielleicht dort einen Schlauch zu kaufen mit dem wir den Auslass verlängern konnten und so auf den Eimer verzichten. Außerdem sollte er einen Trichter kaufen. Letztendlich war der Schlauch zu klein um gut zu passen und der Diesel lief trotzdem seitlich daneben. Also mussten wir am darauffolgenden Tag noch etwas Gummi kaufen um ihn besser abzudichten. Nach ein paar Tagen waren wir also in der Lage den Diesel einigermaßen sauber ohne große Kleckereien in den Tank zu pumpen. Ich glaube das ist oftmals ein Problem. Also Expat aus Europa oder ähnlichen Ländern sieht man im Fernsehen immer die Sendungen über Umweltsünden der großen Unternehmen. Schön für große Unternehmen wäre es sicher kein Problem die nötige Ausrüstung zu besorgen. Als kleines Unternehmen und dazu noch mitten im Busch scheitert man aber an den Materialien. Selbst wenn der Wille da ist, dann gibt es nicht das richtige Zubehör. Alles passt nicht richtig zusammen und ist irgendwie zusammen gewürfelt. Dazu kommt noch, dass viele Einheimische überhaupt kein Gespür für Umweltschutz haben. Der Müll wird einfach aus dem Fenster geworden oder im Wald gelassen. Ein bisschen Diesel hier und da ist auch nicht schlimm. Für die Motorsäge wird statt umweltverträglichem Öl eben Altöl aus den Automotoren zur Schmierung benutzt. Selbst wenn man aber selbst bereit wäre mehr für anderes Öl zu bezahlen gibt es einfach keins. Es lässt sich einfach nicht vermeiden selbst wenn Anstrengungen da sind. Verbessern kann man natürlich. Irgendwie schade dass man oft hilflos zusehen muss. Der Müll wird bei uns immer gesammelt. Hilft dann aber auch nicht viel, außer dass er eben nicht überall herum liegt. Er liegt dann auf einem Haufen und wird irgendwann verbrannt oder vom Wind doch wieder zerstreut…