Waldwege in Horb…
Tja in letzter Zeit haben mich ja so mache Leute darauf angesprochen warum es hier denn keine neuen Beiträge geben würde. Nun ja auf jeden Fall finde ich es nett zu erfahren, dass hin und wieder doch jemand meine Beiträge gelesen hat 😉 Als Antwort musste ich jedoch immer erwähnen, dass es im Moment leider kaum Neuigkeiten oder Erlebnisse gibt über die ich berichten könnte. Das stimmt zwar nicht ganz und vielleicht kommt demnächst noch ein Beitrag. Aber es ist leider Fakt, dass ich im Moment wieder hier in Deutschland rumsitze und versuche einen neuen Job zu finden.
Nichts desto trotz gehe ich gerne raus und gehe spazieren. Und mein Blog ist wohl nun der Ort an dem ich meinen Unmut loswerden will. Einen Leserbrief hatte ich zwar auch in Erwägung gezogen, aber da ich selbst kaum Zeitung lese weiß ich gar nicht was dort schon geschrieben wurde.
Kurz und knapp: Es geht um die Waldwege in der Horber Umgebung. Deren Zustand ist eine Katastrophe. Ich gehe gern im Wald spazieren. Das ist einfach ein ganz anderes Gefühl wie über die Felder zu laufen. Scheinbar haben die Bilanzen der Stadt Horb aber im letzten Jahr sehr gelitten und in jedem Wald rund um Horb waren radikale Einschläge zu verbuchen. Normalerweise wäre das wohl ein weit geringeres Problem gewesen doch just in diesem Jahr wollte der Winter noch nicht richtig Einzug halten. Der Boden ist leider überhaupt nicht gefroren und die Maschinen, die scheinbar auch im fünf Jahres Zyklus eine Evolution durchmachen und immer größer werden, fräßen meterbreite und auch stellenweise metertiefe Furchen in den Waldboden und -wege. Warum die Bürokratie in diesem Punkt so festgefahren ist und nicht die ganzen Pläne für den Einschlag mal um ein Jahr verschiebt? Denn es wäre doch unwahrscheinlich, dass im nächsten Jahr der Winter wieder ausbleibt.
Auch ist für mich unverständlich warum gleich in jedem Waldstück rund um Horb geaast werden muss. Die finanzielle Not muss ja schon groß sein sonst könnte man das über die Jahre verteilen und jedes Jahr in einem anderen Waldstück Geldscheine drucken. Ich vermute mal, dass leider überhaupt keine Anstrengung und kein einziger Euro aufgewendet wird um die Wege wieder einigermaßen begehbar zu machen. Höchstens vielleicht für die LKWs welche die Baumstämme ja noch abholen müssen. Die Wege die dafür benötigt werden sind aber schon ausreichend verbreitert und begradigt. Auch das Ausmaß des diesjährigen Einschlags scheint in meinen Augen riesig zu sein. Ich will nur hoffen, dass ich mich in den nächsten Jahren dann nicht durch Brombeerhecken kämpfen muss die ja mit dem zusätzlichen Licht am Waldboden sehr gut gedeihen. Es geht doch nichts über einen Spaziergang durch Buchenblätter mit erstaunlich wenig Gestrüpp zwischen den Bäumen. Entlang der Wege dürften sich die Kletten, Disteln und Springkräuter wieder hervorragend vermehren und einen Spaziergang abseits der Wege erschweren. Um das Springkraut zu bekämpfen werden ja stellenweise sogar Anstrengungen unternommen. Allerdings ist hier die Bürokratie leider immer zu langsam und wahrscheinlich lustiger weise auch zu sparsam. Die Mähtrupps werden immer erst eingesetzt wenn sich die ganzen Unkräuter schon längst ausgesamt haben. Sehr „wirkungsvoll“ und vor allem nutzlos.
Als hätte ich für heute noch nicht genug gemeckert fällt mir auch auf, dass die ganzen Hecken in der Umgebung radikal „ausgedünnt“ werden. Spendeten sie früher im Sommer Schatten um auf einer Bank zu sitzen oder einen Schutz vor dem Wind und einen Unterschlupf für Tiere, sehen sie jetzt nur noch hässlich durchsichtig nach einem missglückten chirurgischem Eingriff aus und erfüllen keinen Zweck mehr außer vielleicht um für manch deutsches Auge „aufgeräumter“ auszusehen. Außerdem finden diese Eingriffe immer an Hecken statt die überhaupt niemand behinderten, dagegen wuchern an anderen Stellen die Wege regelrecht zu. Da scheint es niemand zu kümmern dass man sich durch das Unterholz kämpfen muss. Wahrscheinlich sehr zum Vergnügen mancher Bauern die den Weg dahinter schon komplett in ihr Feld integriert haben.
Ich will hoffen, dass ich diese Art der „Landschaftspflege“ nicht mehr lange ertragen muss.