Horb und seine Vollpfosten

Eigentlich sollten das hier wohl zwei Beiträge werden. Nun hat es aber so lange gedauert den zu Papier zu bringen, dass die Nordstetter Vollpfosten sich mit den Horbern eine Seite teilen müssen.

Irgendwo muss ich halt auch mal Luft ablassen. Dagegen machen kann man ja meistens eh nichts. Der erste Teil zielt also auf unseren Grillplatz in Nordstetten ab, die Jedermanns Hütte. Schon ein Wunder, dass sich noch niemand über den Namen mockiert hat. Eigentlich war das mal ein echt cooler Fleck hier. Wie bei so vielem schaffen es die Horber und Nordstetter aber immer wieder die Zustände zu verschlimmern. Wahrscheinlich liegt es zum Teil auch an der allgemeinen verantwortungsvollen Verantwortungslosigkeit die sich in ganz Deutschland so entwickelt. Keiner der Machthaber will für irgendwas tatsächlich auch die Verantwortung übernehmen. Deswegen werden dann immer zig Gutachten angefordert und dazu dann die Gutachten der Gutachten. Gutachter kann im Prinzip dann fast jeder werden, da man als Gutachter ja eigentlich auch keine Verantwortung trägt. Man muss nur alles so ins Gutachten schreiben, dass selbst dann nichts schief gehen kann wenn ein Erbeben alles hinfällig macht.

Naja gut, ich will mal nicht zu sehr verallgemeinern. Es gibt sicher auch Gutachter die ihren Titel verdient haben. In unserem Fall hier ist das denke ich aber eher nicht so.

Der Grillplatz befindet sich in einem kleinen alten Steinbruch. Früher war er noch netter, als die Hütte noch eine Hütte war und kein halbes Haus. Auch war sie damals einfach noch für jeden zugänglich und es gab keine total-mega-sinnlosen “Parkplatzschilder”. Trotz allem war es noch ziemlich cool da, denn eine alte Eiche thronte wohl schon seit Jahrzehnten über allem. Sie wuchs oben auf der Kante über den Abbruch hinweg. Das klingt nun alles größer als es ist. Das ist wirklich nur ein winziger Steinbruch mit vielleicht fünf Meter hohen Wänden. Eines Tages fragten sich die Herren Ortschaftsräte wohl was sie denn heute für Hirnfürze zusammen stinken könnten. Die Sicherheit ist ja immer extrem wichtig. Wahrscheinlich war das aber nur der Vorwand. Eigentlich hat sich wohl nur irgendjemand darüber aufgeregt, dass es in der Natur eben Wunder gibt die sich so manch menschlichem Verstand entziehen. Wie auch immer. Der Möchtegerngutachter bekam wohl durch Vitamin B dann den Auftrag das alles auf Sicherheit zu durchleuchten und möglichst was zu finden, um diesen Affront gegen die anthropogene Überlegenheit beseitigen zu können. Naja zugegeben ganz oben gab es tatsächlich eine Wurzel die äußerlich etwas morsch erschien. Aber jeder Gutachter der den Titel verdient hätte, hätte auch gewusst, dass Eichen aus Splintholz und Kernholz bestehen. Außerdem hätte er sich wohl auch noch andere der dutzenden Wurzeln näher angeschaut. Aber es ging ja eigentlich nie darum diese Eiche als Naturwunder zu erhalten. Letzten Endes musste sie dann unter Kettensägengejaule nachgeben. Die Vollpfosten die das alles angeleiert haben, machen sich noch nicht mal die Mühe ihr Schandmal zu beseitigen. Nein, jetzt kann schon seit Monaten jeder sehen, dass die Eiche eigentlich kerngesund war und wahrscheinlich noch weitere Jahrzehnte unbeschadet dort oben gethront hätte. Aber der Sicherheit ist schon Mal genüge getan. Ein Wunder, dass man dort überhaupt noch Grillen darf. Man könnte ja auch auf dem Gras ausrutschen. Naja vielleicht kommt dann ja bald noch der Schotterplatz dazu. Im Moment ist das Grillen dort ja eh noch VERBOTEN, da sich niemand die Mühe macht die Schilder wieder abzuhängen. Auch die Formulierung selbst provoziert mal wieder so richtig passiv vor sich hin. Wir sind die Bosse und ihr seid nichts. Das hätte man definitiv auch netter ausdrücken können ohne den Sinn zu ändern. Ich denke mal solche Denkweisen sind in der Verwaltung nicht gestattet und werden vielleicht sogar absichtlich nicht genutzt. Viel benützt wurde der Platz sowieso schon lange nicht mehr. Aber zum Thema noch eine kleine Anmerkung am Rande. Schön waren auch die Schilder auf denen zu lesen war. “Wenn sie das hier lesen können verlassen sie sofort das Gelände.” Diese befanden sich allerdings auf einem anderen Grillplatz in der Umgebung.

Die Jedermannshütte ohne Eiche…

Da es nun vor kurzem einen weiteren typischen Vollposten Vorfall gab. Natürlich wieder Mal von Leuten an der Macht denen man schlecht widersprechen kann wenn man nicht gleich mit Anwalt und Gericht und Pipapo kommen will. Es geht mal wieder um Natur. Dieses Mal um unseren Ruhewald hier in Nordstetten. Eigentlich eine nette Idee, man kann sich dort als Urne im “Wald” beerdigen lassen. Typisch Deutsch ist es natürlich zu perfekt aufgezogen und erinnert eigentlich nicht an Wald sondern eher an Plantage. Auch hier ist ein ganzer Parkplatzschilderwald natürlich zusätzlich nötig. Wie auch immer. Mir kam zu Ohren, dass aufgrund der Tierliebe eines dort beerdigten Angehörigen immer mal wieder etwas Vogelfutter (Sonnenblumenkerne) auf dem “Grab” verteilt wurden. Immerhin wurden ja auch schon einige Vogelnistkästen dort aufgehängt. Sogar von offizieller Seite. Ein paar Eichhörnchen haben sich sicher auch gefreut. Rund herum um diesen “Wald” oder Waldstück sind übrigens Äcker. Nach einer mündlichen Verwarnung kam nun deine schriftliche Abmahnung. Das Verteilen von Futter aller Art ist verboten, da damit Wildschweine angelockt werden. Bei Missachtung diese Vorschrift wird ein Bußgeld von 5000€ verhängt. Naja allein bei der Summe muss doch jeder normale Mensch sich fragen was für Obervollpfosten sich das ausgedacht haben. Ich mein dafür kann ich so oft zu schnell fahren, dass mir nachgesagt werden könnte ich würde das Leben anderer mutwillig gefährden wollen. Trotzdem müsste ich wohl weniger bezahlen. Also da müssen die Horber Machthaber wohl schon extrem viele Vollpfosten geraucht haben um der Ansicht zu sein so eine Summe sei angemessen. Außerdem haben sie sicher alle jahrelang das Verhalten von Wildschweinen studiert, denn ein paar Sonnenblumenkerne sind natürlich so reizvoll für das Schwarzwild, dass sie alle Maisäcker in der Umgebung und sonstige Pilze im Boden ignorieren um ausgerechnet wegen Vogelfutter im Ruhewald zu stieren. Selbst wenn. Sie sind nun halt Mal Teil der Natur. Einer Natur die durch unser Zutun eben nicht mehr so ganz im Gleichgewicht ist.

Hier könnte man wohl unendlich weiter lamentieren. Gerade auch über das “tolle” Bahnhofsareal und dem grottenhässlichen Bunker was ein Einkaufszentrum sein soll. Die ersten Läden stehen wohl schon wieder leer. Bei dem Andrang im Rewe dort, wird jener wohl auch nicht mehr sehr lange bleiben. Am Ende haben wir einen weiteren grauen Geisterbetonklotz. Für den Rest der noch bleibt hätte es auch das nette alte Backsteingebäude getan was vorher dort stand. Erneuter *Applaus* für die Horber Machthaber…