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Schneegestöber – snowy flurry

An Weihnachten sah es ja noch gar nicht danach aus, aber im neuen Jahr sollte uns das Glück doch noch hold sein 🙂 Ziemlich genau zwei Wochen nach dem das Jahr begonnen hatten sich die Wetterfronten so über Europa geschoben, dass sie sich die Wolken quasi von Nordwesten nach Südosten über den Schwarzwald und weiter schoben. Die ganze Zeit schön parallel. Das Ganze fing am 14.1. an und ging dann bis in die Morgenstunden des nächsten Tages weiter. Dabei kam bei uns schon eine recht stolze Schneedecke von fast einem halben Meter zusammen. An anderen Orten noch viel mehr. So viel kam hier bei uns schon seit Jahren oder wohl eher schon Jahrzehnten nicht mehr zusammen. Die Stimmung am Morgen des 15. war somit auch sehr eindrucksvoll. Erstens die Stille und zweitens halt auch so früh am Morgen durch den tiefen Schnee zu stapfen. Zum Schlittenfahren war es schon zu viel Schnee. Den musste man erst in Vorarbeit etwas plattdrücken.

Well a white Christmas is a rarity these days. We also didn’t get one this winter. In the past years there have always been white days. Mostly a little cover though and never for long. Two weeks into 2021 we got lucky though. The weather decided to push snow clouds across the Black Forest and the white flakes kept falling continuously for more than a day until the morning of the 15th. Altogether a they accumulated to a nice thick layer of almost half a meter. Even more in other parts. That morning kindled some sort of epic feeling while “walking” through the white powder. It was so calm. You’d almost be able to forget living in a country with so many people and imagine being in a fairytale. Only thick snow flakes falling from the sky would have dampened the sounds even more, but the clouds mostly moved on already and some first sun rays in the sky bathed everything in an eiiry light. The white cover was not yet suited for sleighing, some prework needed to be done for that.

In den folgenden Tagen blieb es sogar einigermaßen kalt. Unsere Winterlandschaft blieb uns also etwas erhalten und es gab viele Möglichkeiten für tolle Fotos. Zuerst lag der ganze Schnee noch da wo er gefallen war. Also auch ziemlich viel auf den Bäumen und Büschen. Für einige war das zu viel Gewicht, aber es war auch sehr schön anzusehen. Durch die Sonne schmolz er dann doch recht schnell von den Ästen herunter. Für ein paar nette Zeitlupenaufnahmen war aber genug vorhanden. Am Wochenende konnte mein Bruder noch eine “Schneebar” im Garten zusammen schippen und in kleiner Familienrunde konnten wir Glühwein am Feuer genießen. Ein sehr denkwürdiger Abend der manch andere Familienmitglieder etwas neidisch gestimmt hat. An der Bar konnte man auch sehr schön beobachten wie die Strahlungswärme des Feuers den Schnee in spitze Kegel zu schmelzen begann. Die Spitze der Kegel zeigte immer direkt Richtung Feuer. Dass da wohl Physik dahinter steckt war mir ziemlich schnell klar, aber außer dass wo wohl die Oberfläche die direkt der Strahlung ausgesetzt ist und Wassertropfen die dann evtl. an den Spitzen der Kegel als Schutzschild wirken ist mir an dem Abend auch nichts mehr eingefallen. Ich habe es dann einfach salopp mit den Erdpyramiden verglichen die es in winzig relativ oft zu sehen gibt. Dabei schützt z.B. ein Stein(chen) das weichere Material darunter vor Erosion durch den Regen. Es entstehen kleinere aber auch größere Kegel mit einer Kappe. Es war auf jeden Fall ein cooler Effekt an jenem Abend und die Spitzen wurden immer länger.

It stayed cold enough in the following days and winter wonderland didn’t melt away immediately. First the snow was everywhere, also on trees and bushes and there were plenty of chances to take photos or slow-motions. With the sun however, the white crystals soon dropped to the ground. On the weekend my brother took his time to build a snow-bar and we hat a little snow barbeque in the garden with the family. It was a great evening and you could see the snow melting from the radiating heat of the fire. It looked like little cones with their tip always pointing towards the fire. That physics was the reason for that didn’t need to be discussed. Why exactly they formed like this was up for discussion however. I thought they form because this shape offers he least surface aligned towards the fire directly. I also compared them to hoodoos which usually form in soft, fine grained ground matterial with a few larger rocks. They protect the material below them from the rain and a cone remains with a cover on top. On a small scale they also form in mud with sand after each rainfall. All in all it was a cool effect that we could see happening there

Zum Abschluss kamen dann noch zwei Tage die zum Rodeln wunderbar geeignet waren. Außerdem waren unsere beiden Schneemonster natürlich auch begeistert davon in der weißen Pracht zu toben. Balu hat zu seinem Glück eine Schneerüstung +2 von seinem Vater geerbt und war dadurch besser vor pappigen Schneeklumpen gewappnet als seine Mutter.

For the next two days the snow was already compacted enough by others and the weather so we were able to get the sleights from the attic for a few runs downhill. Both of our snow monsters were of course delighted to follow. Balu was lucky since he inherited a snow armor +2 from his dad which protected him much better from the stick snow lumps that his mother had to fight.

Als dann bald darauf wieder Tauwetter einsetzte waren die Schneemassen leider wieder sehr schnell verschwunden. Die letzten Überbleibsel boten aber auch ein ikonisches Bild was ich durch Zufall noch festhalten konnte als ich in der lauen Luft wieder mit dem Fahrrad unterwegs war. Als Titel wäre mir so spontan “Inversion” dazu eingefallen. Allerdings konnte ich dann schon zwei Tage später wieder den ursprünglichen Zustand nachstellen und sozusagen das Zwillingsbild knipsen. Die weiße Pracht war aber lange nicht mehr so mächtig wie an den hier beschriebenen Tagen.

Unfortunately those few days were all that we got. The snow didn’t last long against the much warmer weather in the next days and melted rapidly. The last remains actually painted an iconic picture that I was able to capture by coincidence, because I enjoyed a little ride with my bike that day. It could be titled “inversion”. And two days later I was able to capture the “original” as well. I had to create it myself this time though to get the sibling right. It wasn’t compareable to what we experienced before and what I just invited you to imagine.

Fast einen Monat später, kurz vor meinem Geburtstag, kämpfte sich die kalte, arktische Luft erneut nach Deutschland vor. Zuerst kam sie nur bis in den Norden und ließ auch da ihre weiße Pracht fallen. Ziemlich heftig sogar. Mit einer letzten Kraftanstrengung kam sie dann aber auch zu uns in den Süden. Hier gab es dann nicht mehr so viel Schnee, aber wenigstens war es wieder alles schön weiß. Für ein paar Tage war es ziemlich frostig. Allerdings kam mir die Luft angenehmer vor. Nicht so feucht wie sonst, sondern eher trocken. Es war schön nochmal beobachten zu können wie die ganzen verschiedenen Vögel zurück zum Futterhaus kamen. Sogar ein paar Stare waren schon angekommen. Sie sahen allerdings nicht sehr vergnügt aus. Aufgeplusterte Federbälle auf den Zweigen. Einige versuchten wohl schon in den Vogelhäusern Unterschlupf zu finden, wollten aber nicht überall durch die Löcher passen. Die Amseln hatten schon mit ihren Reviersticheleien begonnen und jagten sich durch den Garten. Auf den Spaziergängen fiel uns auf, dass sogar der Schnee andere Geräusche macht bei solch tiefen Temperaturen.

Almost a month later, shortly before my birthday, the cold arctic weather made another attempt to conquer Germany. First it only made it to the northern part, which resulted in heavy snowfall again. Not in the black forest though. With its last breath it then fought its way to the South as well and stayed there for a few days to recover from battle and retreat again. During that time we were able to enjoy a few chilly but also sunny days with little snow. Actually the chilly arctic air is much more comfortable, probably because it is also quite dry, at least not as humid as what we normally get. It was nice to see all the different birds coming to pick up their daily dose of seeds from our bird house. Even the starlings were already there. They didn’t look happy though. Many more different birds are coming during such a weather. Some of them even tried to get into their nesting boxes, maybe to find some shelter. The blackbirds already started rivalery it seems, chasing each other through the garden. Even the snow makes different noises while walking through at such low temperatures.

Na? Was ist das? — Now what is that? 😉

Der Besuch von Väterchen Frost dauerte wie gesagt nicht sehr lange und nach dem letzten Wochenende war es dann schon wieder vorbei. Es fühlt sich mittlerweile schon fast nach Frühling an. Wenn die Wetteraussichten stimmen, dann scheint an meinem Geburtstag die Sonne bei knapp 20 Grad. Na wenn das keine Möglichkeit zu Grillen ist 😀

Elsa’s visit didn’t last very long and after last weekend it already feels almost like spring. If the weather forcast is correct it might even be sunny and about 20 degrees warm on my birthday. If that is not a reason do celebrate with a barbeque 😀

Vogelbilder «» Birds birds birds

Posted By Jens On In Deutsch,English,Fotografie,Neuigkeiten | No Comments

Ja wie schon versprochen kommen hier die Vogelbilder die während der Coronapause entstanden sind. Mein Bruder und ich haben uns dafür ein neues Rohr für die Kameras geleistet. Wir nutzen ja beide das Sony N-Mount System. Einigermaßen erschwinglich war dafür das 200-600er Sony Objektiv zu haben. Damit sind dann auch alle Bilder hier entstanden. Manche mit seiner A7M3 und manche mit meiner A6000. Auf meiner sollte es dann schon ein 300-900er sein, da es sich nur um einen APS-C Sensor handelt.

Yeah, like promised. Well, not really promised, since the other posts were all in German only… But here are the bird pictures from my brother and me that we took during the Corona times. For that purpose we bought a new lense for our Sony N-mount systems. Affordable was the Sony 200-600mm lense. It is quite heavy, but well. Birds are quite small and usually also further away. We were able to take some shots without a tripod. For longer sessions it was necessary. He’s got an A7M3 and me an A6000. For mine it was acutally a 300-900mm lense, since it’s got an APS-C sensor.

Es war gar nicht so einfach und wir spielten viel mit dein Einstellungen. ISO sollte erträglich sein um nicht zu viel zu rauschen. Aber Vögel bewegen sich halt auch sehr schnell und deswegen musste die Verschlusszeit auch ganz ordentlich sein. Dazu war es halt oft auch Dämmerung oder im Schatten. Die größte Schwäche bei meiner Kamera ist aber der Autofokus. Er ist einfach zu lahm und rafft es oft auch nicht. Bei meinem Bruder klappte es schon deutlich besser aber bei schnellen Vögeln war er auch hier zu lahm. Natürlich hinterher auch noch aus 50 Bildern dann mit Glück das Eine auswählen… Manchmal braucht man auch etwas Geduld, während es bei anderen Bildern wieder auf schnelle Schnappschussqualitäten ankommt.

First we had to figure out the settings. It wasn’t that easy. We didn’t want to boost ISO so much becauso of the noise. But well birds are usually quick, so the shutter time needed to be reasonable as well. It was also darker in some spots becauso of dawn times or shadows. The biggest drawback on my camera was the auto focus. It usually didn’t work well and was very slow. On his it was quite a bit better. Only the quick birds were difficult to capture digitally. At the end, with luck, there was a very good one in 50 shots. A few times we needed to be patient, but on other shots it was essential to be quick with snapshot skills.

Insgesamt haben wir in diesen Monaten aber einige nette Bilder anhäufen können und es reicht auf jeden Fall für Vogelkalender zu Weihnachten!

Anyway. In these months now we were able to collect some nice pictures. Enough to print a nice bird calendar for Christmas, that’s for sure! 🙂

Graufilter am Rhein

Posted By Jens On In Deutsch,Fotografie | 2 Comments

Ja eigentlich hat mich das Niedrigwasser an den Rhein gezogen und weil ich natürlich auch mal wieder eine Fahrradtour machen wollte. Immerhin sind es hin und zurück auch gute 60km nach Bingen. Am Ende war ich war sogar mehrmals da. Mal auf der linken, mal auf der rechten Seite. Mal auch mit dem Zug. Auch wollte ich mal einen Blick von weiter oben werfen. Das letzte warme Wochenende wollte genutzt werden.

Schon erstaunlich wie groß manche Inseln durch das Niedrigwasser geworden sind. Auch Kiesbänke die sonst unter Wasser sind waren gut zu sehen. Die Farben im Herbst sind natürlich auch schön. Einmal hatte ich auch einen Graufilter dabei. Damit kann man auch bei Tageslicht länger belichten, dann verschimmen Bewegungen ziemlich gut. Da Wasser oft in Bewegung ist, bekommt man dann glatte Oberflächen. Spiegeln tun sie nicht so gut wie bei kurzen Belichtungen aber die matte Oberfläche ist auch effektvoll.

Natürlich musste ich auch die Gelegenheit auch nutzen um der Insel mit dem Mäuseturm [1] mal einen Besuch abzustatten. Bei so niedrigem Wasserstand kann man gut über eine kleine Furt rüber laufen. Am Wochenende war aber auch ein ziemlicher Andrang – Also Schuhe aus und rüber watscheln 😉

Auf dem Rückweg sind auch immer wieder große Schwärme Wildgänse am Himmel vorbeigezogen und zu guter Letzt gab es ein super Abendrot. Leider konnte ich es nur aus meinem Dachfenster festhalten. Am nächsten Tag, auf dem Mainzer Sand, war es dann nicht mehr so schön farbig.

Zeitraffer von Blüten

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Am gleichen Wochenende wie die Sternschnuppen sind auch diese Aufnahmen von Blüten entstanden. Es sind so Kletterpflanzen. Winden um genau zu sein. Die Blüten gehen nur einen Tag auf, Nachmittags verwelken sie schon wieder. Einmal war ich rechtzeitig morgens draußen um noch den Anfang mitzukriegen. Das zweite mal geht es erst los als die Blüten schon halb offen waren. Mir gefallen die blauen Blüten am Besten. Allerdings kann ich mir den Farbunterschied bei den Bildern nicht so richtig erklären… Vielleicht haben die Blüten etwas eingelagert das dann glänzig wird wenn Sonnenlicht im richtigen Winkel drauf fällt.

Für die Zeitraffervideos war es leider auch ziemlich windig. Vielleicht sollte ich das nächste Mal das Motiv etwas stabilisieren. Ich hab zwar versucht es im nachhinein etwas zu “stabilisieren”, aber dafür hat es wohl zuviel gewindet. Beide Videos laufen wieder hintereinander. Die Technik hat auf jeden Fall Potential für weitere Projekte 😉

Anett zu Besuch

Posted By Jens On In Deutsch,Fotografie,Neuigkeiten | 1 Comment

Es war ein kurzer Besuch, aber trotzdem schön. Die Beiden hatten davor ja auch schon so drei Wochen an anderen Flecken in Europa verbracht. Außerdem war mit “HDR Teil 2” als Überschrift zu unpersönlich. Immerhin haben wir ja so drei Tage zusammen verbringen können. Es waren schöne drei Tage. Trotzdem hab ich immer das Gefühl, dass viele Dinge unausgesprochen bleiben wenn wir uns treffen… Wahrscheinlich ist deswegen meine Geschichte über meinen Besuch in Australien auch noch nicht fertig. Jeden Tag an dem ich darüber nach denke sie zu schreiben würde ich sie anders schreiben.

Bei schönem Wetter konnte ich hier und da ein hübsches Frühlingsbild schießen. Am Sonntag, in Horb, sah ich irgendwie keinen Anlass. Das war eher Wolfgangs Tag um uns seine neue Familie zu zeigen. Am Montag in Bad Urach gab es aber hübsches Licht und Schattenspiel in den Wäldern rund um die Stadt. Aufgrund meiner derzeitigen Ambitionen nahm ich viele Bilder wieder dreimal auf um sie dann später als HDR kombinieren zu können. Wenn man mit den Einstellungen einigermaßen realistisch bleibt, dann ist der Unterschied zum Einzelbild nicht so dramatisch wie ich dachte. Aber einige Farben sind doch etwas klarer. Im HDR sieht man, dass v.a. in den dunklen Bereichen, wie z.B. bei den Stämmen, die Farben natürlicher wirken. Außerdem haben die überstrahlten Blätter im Sonnenlicht ein paar Details mehr.

Am Mittwoch waren wir dann noch einen kleinen Abstecher in den Schwarzwald unternehmen. Allerdings mit weniger Bergen als in Bad Urach. Eher eine gemächliche Abschlusswanderung mit schönem Ausblick von der Plattform am Ellbachsee. Die Idylle wurde nur von ein paar motorisierten Hornissen getrübt die uns von unten Lärm entgegen bliesen. Trotzdem ein gelungener Abschluss vor der langen Rückreise.

HDR Photos

Posted By Jens On In Deutsch,Fotografie | 1 Comment

Tja was ist das überhaupt? HighDynamicRange… Kurz gesagt sind Kameras immer noch sehr schlecht darin Bilder von Szenen zu machen in denen es große Helligkeitsunterschiede gibt. Das liegt hauptsächlich daran, dass sie die ganze Szene nur mit einer Belichtungszeit aufnehmen können. Da sind unsere Augen deutlich besser. Wer weiß, vielleicht gibt es ja mal Kameras die jeden Pixel einzeln belichten können. Aber dann gibt es wieder andere Probleme, u.a. bei sich bewegenden Objekten. Diese Probleme hat man allerdings auch mit HDR Bildern. Egal wie schnell so handelsübliche Kameras sind, sich bewegende Objekte werden sich auf aufeinander folgenden Bildern trotzdem immer leicht verändern. Dann entstehen beim zusammensetzen störende Artefakte die sich meist nicht ganz korrigieren lassen.

Wie auch immer… Wenn ich also z.B. ein Bild von einer Szene mit hellem Sonnenlicht und dunklem Schatten machen will, sind im Normalfall die schattigen Stellen einfach viel dunkler wie wir sie mit unseren Augen gesehen haben, oder die hellen Stellen viel zu hell. Um das Problem zu verkleinern, hat man aber die Möglichkeit mehrere Bilder von der gleichen Szene zu machen, mit unterschiedlichen Belichtungen. Diese kann man dann nachträglich mit einem HDR Programm zusammenfügen. Mehr oder weniger intelligent entscheidet es dann, welche Pixel auf welcher Version am besten belichtet sind und setzt so das Bild zusammen. Darauf kann man mit verschiedenen Einstellungen Einfluss nehmen.

Ich habe mich lange Zeit dagegen gewehrt, weil ich immer fand, dass die Bilder zu künstlich aussehen. Oftmals kann man schlecht belichtete Bilder auch durch einfaches Raw-Entwickeln sehr gut hinbiegen. Neuerdings habe ich aber auch den künstlerischen Aspekt etwas entdeckt. Ich nutze dafür das Programm Aurora von Skylum. Man kann damit auch nur mit einzelnen Bildern spielen, dann holt man aber eigentlich nicht mehr aus dem Bild heraus wie man auch mit anderen Programmen wie Darktable, Luminar oder Lightroom möglich wäre. Allerdings wählt Aurora eben von Anfang an extremere Einstellungen um den Tonwertumfang maximal aufzublähen. In den anderen Programmen muss man dafür meist selbst an den Reglern Hand anlegen.

Für richtige HDR Bilder sollte man mindestens 3 Bilder kombinieren. Ein dunkles, ein normales und ein helles Bild. Das Programm bietet viele Voreinstellungen und Regler. Oftmals sehen die Ergebnisse dann für meinen Geschmack viel zu extrem aus. Wenn man sich aber etwas Zeit nimmt und damit herumspielt, kommen manchmal nette Ergebnisse zu Tage, die so mit einem einzelnen Bild nicht möglich gewesen wären. Gerade in den dunklen und hellen Bereichen kommen die Farben wieder besser zur Geltung und man kann natürlich auch viel mit dem Kontrast spielen um “Strukturen” zu verstärken. LUTs (LookUpTables, damit werden Farbwerte im Bild einem anderen Farbwert zugeordnet), umgangssprachlich oft auch Filter genannt, sind auch sehr beliebt um dem Bild dann einen gewissen Flair mitzugeben.

Als Beispiel habe ich mal ein paar neue Bilder bearbeitet und noch ein altes von früheren HDR Versuchen ausgegraben.

Die ersten vier verdeutlichen das Verschmelzen von 3 Bildern zu einem HDR Bild. Es war eine Szene vom Mainzer Sand zum Sonnenuntergang. Zu dieser Tageszeit ergeben sich oft auch schwierige Lichtverhältnisse, wenn man nicht nur am Himmel interessiert ist.

 

Das nächste Beispiel zeigt das Hochwasser in Mainz Anfang des Jahres. Es soll eigentlich nur zeigen, dass man bei HDR Bildern auch extreme Einstellungen wählen kann.

Als ein paar andere HDR Beispiele habe ich noch eine andere Szene vom Mainzer Sand, ein älteres Bild aus der Wutachschlucht im Schwarzwald, ein Himmelbild und ein Winterbild gewählt. Das erste Bild ist auch wieder der Sonnenuntergang, danach kommen starke Licht+Schatten Verhältnisse, einfach nur ein heller Himmel vor dem Rest und Schnee im Winter mit einer dunklen Kiefer. Der Sonnenuntergang ist so ähnlich wie das erste Beispiel. Allerdings wurden hier mit einem LUT das Farbspektrum etwas verändert und es wirkt etwas träumerischer. In der Wutachschlucht und im Winter waren die Hell/Dunkel Bereiche für ein normales Bild zu weit auseinander. Mit dem HDR kommen die Farben besser zur Geltung. Und das Himmelbild hat einfach mehr Kontrast um die Wolken etwas mächtiger wirken zu lassen ohne dass der Rest völlig dunkel wird.

Zum Abschluss noch zwei Beispiele die keine HDR Bilder, aber auch bei einzelnen Bildern lässt es sich manchmal ganz gut mit den Tonwerten spielen. Gerade bei Bildern aus dem Flugzeug erscheinen diese sonst aufgrund der Atmosphäre und Entfernung zum Objekt doch immer sehr blass. Das Ganze funktioniert aber nur so lange keine Extremen Lichtverhältnisse vorliegen. Damit kann man nur die vorhanden Farbwerte im Bild besser aufteilen, aber keine neuen aus anderen Bildern hinzufügen und kombinieren.

Insgesamt finde ich, dass HDR nicht immer nötig ist. Wenn man aber gewillt ist bei bestimmten Szenen mal mit den Einstellungen an der Kamera zu spielen, und in Idealfall ein Stativ dabei hat, dann lassen sich manchmal recht schöne Bilder zaubern.

Ich benutze meisten die Einstellung “BRK C 2.0EV3” übersetzt heißt das so viel wie die Kamera macht automatisch 3 Bilder hintereinander (continuous bracket) Eines ist mit den jeweilige Einstellungen als Referenzbild, eines 2 Blendenstufen niedriger als das Referenzbild und eines 2 Blendenstufen höher (2.0EV). Außerdem wäre noch drauf zu achte, dass ihr im Modus seit der für die Über-/Unterbelichtung die Belichtungszeit verändert und nicht die Blende selbst, sonst habt ihr hinterher Ärger, dass sich evtl die Tiefenschärfe verändert hat, oder Lichtreflexe anders rüberkommen und die Bilder nicht mehr ideal zusammenpassen.