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Kometen

Ja jetzt im Moment im Juli ist ja wieder einer zu sehen. Nicht ganz so hell wie der letzte den ich beobachten konnte, aber er hat mich wieder an die Zeit als Teenie erinnert in der ich an mehreren Nächten im Frühling 1997 auf die Felder gelaufen bin um Hale-Bopp zu beobachten und zu fotografieren. Nun ist es Neowise und die Technik hat sich natürlich verbessert. Damals hatte ich ein Stativ mit einer Pentax ME-super und einem 210mm Objektiv von Vivitar was mein Pa noch gekauft hatte. Ich konnte dann mit einem Draht-Fernauslöser Bilder machen. Die Sterne und der Komet wurden zu Strichen, da sich die Erde über den Belichtungszeitraum natürlich schon etwas weiter drehte. Na immerhin konnte ich ihn überhaupt auf einen Diafilm bannen. Vor einigen Monaten habe ich meine alten Dias dann gescannt und ein paar Erinnerungsstücke liegen nun digital auf meiner Festplatte.

Seit ein paar Jahren besitze ich nun ja einen kleinen Startracker. Mit ihm ist es möglich die Kamera entgegen der Erdrotation zu drehen. Die Sterne bleiben dadurch Punkte. Natürlich muss er ziemlich genau auf den Polarstern ausgerichtet werden. Dazu habe ich mir ein kleines Zusatzpeilrohr gekauft. Hat man ihn genau fixiert, dann klappt das erstaunlich gut. Für die Vögel im Frühling haben wir uns ja auch das 600mm Objektiv geleistet. Es ist zwar sehr schwer, da Neowise aber nahe am Horizont steht, schafft es mein Tracker noch die Kamera mit dem großen Objektiv zu bewegen. So ist dann auch das Bild von Neowise entstanden. Es waren nur 30 Sekunden, da ich meinen Fernauslöser vergessen hatte. Evtl. ergibt sich ja noch einmal die Chance für ein weiteres Bild. Trotzdem sieht es im Vergleich zu Hale-Bopp schon deutlich klarer aus.

Trotzdem ist es schön die alten Bilder als Erinnerung zu besitzen und dann bei solchen Ereignissen eine Zeitreise von fast 25 Jahren zu machen.

Schöne Bilder findet man natürlich auch im Netz. Z.B. auf Wikipedia (Neowise [1], Hale-Bopp [2]). Man merkt aber auch hier, dass es von Neowise viel mehr Bilder gibt als von Hale-Bopp. Es haben nun halt viel mehr Leute eine Ausrüstung mit der er relativ einfach einzufangen ist.

Update

Gestern hat sich nun doch nochmal die Chance ergeben Neowise zu beobachten. Er wird mittlerweile schon wieder dunkeler, da er sich von der Sonne entfernt. Dafür ist er im Moment der Erde am nähsten. Dieses Mal hatte ich auch den Fernauslöser dabei und so ist das Bild über ca. 6 Minuten entstanden. Man kann sogar den zweiten, etwas bläulich leuchtenden Schweif erkennen.

Aus Spaß hab ich dann auch noch auf die beiden großen Planeten gehalten. Man kann bei beiden sogar ein paar Monde erkennen. Saturn lässt auch seine Scheibe erahnen, da er im Bild oval erscheint.

Sternschnuppen

Posted By Jens On In Deutsch,Sternenhimmel | No Comments

Im Sommer, bei den Perseiden habe ich mal versucht welche auf ein Bild zu bannen. Mein Onkel war auch dabei, er hat sich auch auf dem Bild verewigt. Meistens zeigt die Kamera halt in die falsche Richtung und man muss dann doch recht lange schauen um auch mal eine größere Schnuppe zu sehen. Damals hatte ich noch keinen automatischen Auslöser, musste also für jedes Bild daneben stehen… Insgesamt habe ich aber doch vier Schnuppen eingefangen. Eine etwas größere und drei die ganz nah beieinander erstrahlt sind.

Als ich dann das letzte Mal daheim einen Besuch gemacht habe war auch ein kleiner Meteoritenschauer auf dem Plan. Allerdings viel weniger Ereignisse pro Stunde wie die großen Schauer im Sommer oder Winter. Das Wetter war aber gut und Neumond war auch. Außerdem wollte ich mein neues Gerät für meine Kamera ausprobieren welches automatisch den Auslöser “drücken” kann. Die Kamera konnte also die ganze Nacht durch selbst Bilder machen. Auf einem der Bilder kann man die ISS sehen wie sie über den Himmel zieht. Der gesamte Vorbeiflug hat vielleicht fünf Minuten gedauert.

[5]
ISS Vorbeiflug

Entstanden sind dabei auch drei kleine Videos. Allerdings kann ich nur eine Sternschnuppe darauf erkennen. Bei Sekunde 0:12 im ersten Video. Oben, etwas links von der Mitte. Alles andere sind wahrscheinlich Flugzeuge oder Satelliten.

Das erste Video zeigt nach Norden, das zweite nach Süden und das dritte ist nur ganz kurz, weil ich auf den Feldern war und länger als eine Stunde wollte ich da dann auch nicht warten.

Wenn ich mir im Winter den Hintern nicht allzusehr abfriere und das Wetter gut ist werde ich es nochmal bei den Quadrantiden versuchen. Neumond wäre nämlich zufällig auch 😉 Oder ich finde ein nettes Fleckchen wo ich die Kamera sich selbst überlassen kann. Allerdings würde ich gerne wohin fahren wo es vielleicht nicht ganz so hell drumherum ist…

Mondfinsternisse

Posted By Jens On In Deutsch,Sternenhimmel | No Comments

Ich glaub es ist nur passend den Artikel gestern über Sonnenfinsternisse zu ergänzen. Es gibt natürlich auch Konstellationen (Mondknoten) [6] an denen unser Trabant verfinstert wird. Allerdings ist er dann eigentlich nie komplett unsichtbar wie das bei Neumond der Fall ist. Eine Mondfinsternis kann nur bei Vollmond auftreten, also quasi dann wenn Sonne Erde und Mond in einer Reihe stehen. Normalerweise befindet sich der Mond nicht direkt in einer Linie mit den anderen beiden Himmelskörpern, dann wird er normal von Sonnenlicht angeleuchtet und wir sehen den Vollmond. Bei einer Mondfinsternis ist das aber doch mal der Fall, dann befindet sich der Mond im Schatten den die Erde wirft. Da die Erde viel größer als der Mond ist, ist es möglich, dass sich der gesamte Mond im Schatten befindet und nicht nur ein kleiner Teil.

Warum sehen wir den Mond dann trotzdem und auch noch rötlich? Das liegt ganz einfach daran, dass die Erde eine Atmosphäre hat. Das Licht von der Sonne was am Rand der Erde vorbeistrahlt trifft auf diese und wird gebrochen und gestreut, wie bei einem Prisma. Unterschiedliche Lichtfarben entsprechen verschiedenen Wellenlängen und Energien. Rotes Licht ist am langwelligsten und wird deswegen von der Atmosphäre am wenigsten gestreut, aber auch gebrochen. So kann es quasi um die Ecke leuchten aber kommt trotzdem durch. Deswegen sehen wir den Mond bei einer Finsternis rötlich leuchten und viele reden auch von einem Blutmond. Im Prinzip ist es aber eine Finsternis. Es ist der gleiche Effekt den wir von Sonnenauf- und -untergängen kennen. Auch dann ist das Licht viel rötlicher, weil es zu uns, als Beobachter, flach auf die Atmosphäre trifft und einen viel weiteren Weg durch diese zurücklegen muss als tagsüber.

Es gibt auch noch den Begriff “Blue Moon”. Das hat jedoch nichts mit der Farbe zu tun sondern ist einfach ein Bezeichnung für eine einzelne Vollmondphase, wenn es im Jahr 13 statt nur 12 Vollmonde geben sollte. Wobei es durch spezielle Umstände tatsächlich vorkommen könnte, dass der Mond auch mal blau leuchten könnte. Das wäre dann aber wohl spezifischen Aschepartikeln von Waldbränden oder Vulkanausbrüchen in der Atmosphäre zu Schulden die dazu führen dass eher das kurzwellige blaue Licht anstelle des roten Lichts zum Mond gestreut werden würde.

Das war jetzt wohl eine etwas ausführliche Einleitung 😉 Insgesamt sind sie natürlich lange nicht so selten und spektakulär wie eine Sonnenfinsternis. Das liegt einfach daran, dass die Erde größer ist und einen größeren Schatten wirft als der Mond. Sonne Mond und Erde müssen also nicht ganz so genau aufgereiht sein wie bei einer Sonnenfinsternis. Schön ist eine Mondfinsternis aber allemal. Besonders wenn der Mond gleichzeitig noch recht nah an der Erde ist und dadurch größer erscheint. Mit dem passenden Motiv kann man so auf jeden Fall schöne Bilder machen.

Die erste Mondfinsternis an die ich mich erinnern kann fand auf dem Prioberg statt, vermutlich als ich noch in der Grundschule war. Wir waren gerade auf dem Heimweg, als wir den roten Mond sahen und kurz anhielten um ihn zu beobachten.

Die letzte Mondfinsternis fand dieses Jahr statt. Ich war gerade in Mainz und versuchte mein Glück in den Dünen auf dem Sand. Das Problem war, dass die Finsternis quasi direkt nach Sonnenuntergang stattfand und es deswegen noch recht hell war. Außerdem war ein Dunst am Horizont und es dauerte eine Weile bis ich die dunkle, rote Kugel aus dem Dunst emporsteigen sah. Ein nettes Motiv hatte ich mir nicht gesucht. Kurz hatte ich noch überlegt ob ich vielleicht zur letzten Baustelle fahren sollte um möglicherweise einen Baggerarm im Vordergrund zu haben. Allerdings verwarf ich die Idee und am Ende war es auf dem Sand auch nicht so schlecht. Die Flugzeuge flogen im Landeanflug genau durch den Blutmond und man könnte meinen er wäre an einer Wäscheleine aufgehängt. Auch die Kiefern hier boten eine nette Kulisse. Zur gleichen Zeit war auch der rötliche Mars an ungefähr der gleichen Stelle zu sehen. Ich konnte also beide rötlichen Punkte auf ein Bild heften, auch wenn er da recht unspektakulär aussieht.

Januar 2019

Hier noch ein Nachtrag, da es vor ein paar Tagen wieder zu einer solchen Finsternis kam. Dieses Mal aber früh Morgens vor Sonnenaufgang. Leider hatte ich meine zweite Linse vergessen und so passte nicht das ganze Spektakel ins Video. Die letzten Minuten bevor der Mond dann hinter dem Horizont versinkt sind nicht mehr zu sehen

Zeitraffer: Aus der Finsternis hinaus.

Sonnenfinsternisse

Posted By Jens On In Deutsch,Sternenhimmel | No Comments

Tjaaaa, ich hab wohl beschlossen ein paar alte Bilder auszugraben. Aber vielleicht erstmal etwas generelles zu dem Phänomen… Eine Sonnenfinsternis [10] gibt es in mehreren Formen. Das Grundprinzip bleibt aber immer gleich. Der Mond bewegt sich zwischen Sonne und Erde. Damit blockiert er zumindest teilweise das Sonnenlicht und wirft einen Schatten auf die Erde. Im Prinzip ist das immer bei Neumond der Fall. Normalerweise befindet sich der Mond dann aber nicht genau zwischen Erde und Sonne, deswegen sehen wir ihn einfach nur nicht. Ist es dann bei den sogenannten Mondknoten [6] aber doch mal der Fall, kommt es zu einer Sonnenfinsternis. Da die scheinbare Größe von Sonne und Mond von der Erde aus sehr ähnlich ist, bedeckt der Schatten auch immer nur einen Teil der Erde. Der Zentrale Bereich, auch Kernschatten genannt, ist sehr klein oder manchmal auch gar nicht vorhanden. Nur in diesem Kernschatten kann man allerdings die Totale Finsternis sehen und erst mit dieser wird die Atmosphäre der Sonne sichtbar, auch Sonnenkorona genannt. Normalerweise ist diese unsichtbar weil sie einfach durch das grelle Licht überstrahlt wird.

Bisher hatte ich 2 Mal das Vergnügen eine Sonnenfinsternis zu beobachten. Die erste war 1999, eine Totale die direkt über Deutschland zog. Wir waren damals bei meinem Opa und mein Onkel war auch da. Ich weiß noch wie ich im Auto saß und mir auffiel, dass ich mein Stativ vergessen hatte. Ich ärgerte mich zu Tode, aber es gab nichts zu ändern und ich musste meine ganzen Bilder Freihand schießen. Damals hatte ich auch noch keine Digitalkamera. Alle Bilder sind Dias und ich hab sie eben vor ein paar Jahren digitalisiert. Wir hatten erstaunliches Glück. Den ganzen Tag zogen mehr oder weniger dichte Wolken über den Himmel, aber in dem Moment der totalen Finsternis gab es eine Lücke und wir konnten alles super beobachten. Ich erinnere mich noch, dass alles unheimlich dunkel und auch still wurde. Die Tiere dachten wohl es wäre schon Nacht. Eine unheimliche Stimmung. Die Totale dauerte nur ein paar Minuten es war aber ein unglaubliches Erlebnis. 

Für meine Bilder hatte ich eine der Schutzbrillen umfunktioniert und vor die Linse meiner Kamera geklebt. Wir hatten aber auch so noch genug Brillen um das Spektakel zu beobachten. Um sich aber nicht ständige den Nacken verrenken zu müssen, hatte mein Opa noch sein Fernrohr zur Projektion auf einen Malblock aufgebaut. Ob man die Totale damit auch gesehen hat weiß ich nicht mehr, aber man konnte gut beobachten wie die Scheibe immer kleiner wurde und dann auch wieder größer.

So als nicht ganz unwichtiger Hinweis sei hier noch erwähnt. Ihr solltet niemals mit einem Fernrohr oder auch Fernglas direkt in die Sonne schauen. Die Chancen sind sehr gut, dass ihr euch damit die Augen schädigen würdet, weil das Licht durch die Optik eben nochmal gebündelt und dadurch verstärkt wird. Schon mit bloßem Auge schaut man eigentlich ungern direkt in die Sonne.

2015 habe ich dann den gleichen Trick angewendet um die partielle Sonnenfinsternis über eine Projektion zu filmen die damals im Frühling stattfand. Hier wurde es auch schummrig dunkler. Allerdings bei weitem nicht so stark wie das 1999 der Fall war. Die Korona konnte ich in dem Fall natürlich nicht sehen, da wir nicht im Kernschatten waren.

[embedyt]https://youtu.be/psjVYGQa3sU[/embedyt]

2017 gab es ja noch eine totale die über den USA zu sehen war. Mit der modernen Technik sind die Bilder natürlich viel klarer wie meine Dias von 1999 die ohne Stativ entstanden. Videos gibt es ja genug bei Youtube [15].

Es wäre schön so etwas noch einmal selbst erleben zu können 🙂